Gerhard Fürst

Statistiker; fr. Präsident des Statistischen Bundesamtes

* 1. Mai 1897 Berlin

† 27. Juli 1988 Wiesbaden

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 39/1988

vom 19. September 1988

Wirken

Gerhard Fürst war gebürtiger Berliner. Er hat dort auch die Oberrealschule in Berlin-Charlottenburg besucht und später an der Universität Staatswissenschaften studiert. Er promovierte abschließend zum Dr. rer. pol.

F. war vor dem zweiten Weltkrieg von 1923-29, zuletzt als Regierungsrat, im Statistischen Reichsamt tätig. Von 1930-40 arbeitete er im Völkerbundsekretariat in Genf als Statistiker. In den Jahren 1940-45 leitete F. schließlich die Volkswirtschaftliche Abteilung der I.G. Farbenindustrie AG in Frankfurt am Main.

Nach Kriegsende baute F. von 1945-47 als Direktor das Statistische Landesamt Hessen neu auf und wurde anschließend Leiter des Statistischen Amtes der Vereinigten Wirtschaftsgebiete mit dem Sitz in Frankfurt am Main. Im Jahre 1949 wurde er zum ersten Präsidenten des neu errichteten Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden ernannt, eine Stellung, die er bis zu seiner Pensionierung im Herbst 1964 ausfüllte. Zweimal war seine Amtsperiode nach Erreichen der Altersgrenze auf Grund eines schriftlichen Ersuchen Bundesinnenminister Höcherls um ein Jahr verlängert worden, da ein Nachfolger noch nicht gefunden war. Erst Ende 1964 wurde Ministerialdirigent Patrick Schmidt sein Nachfolger.

F. hat in seiner Amtszeit eine mit modernen Methoden arbeitende ...